DIE AUFPASSER: Herspes Halleluja – II von IV

Die Fortsetzung: Allein mit dem Kommandanten muss Herspe den Aufpasser und das Kindermädchen für Erwachsene geben . . .

INNEN. HOTELZIMMER – WEITER

Sei’s drum, Herspe nimmt einen Schluck. Er schraubt den Flachmann zu, steckt ihn wieder weg.

HERSPE: Ich hab Sie mal reden hören …

Er kramt eine kleine Spy-Cam mit Funksender aus seiner Sakkotasche hervor.

HERSPE: Ist schon ein paar Jahre her. Das Gericht hatte damals gegen den OB entschieden …

Unter von den Blicken des Kommandanten, befestigt er die Kamera am Fernseher.

HERSPE (prüft Kamerawinkel): … und meine Hundertschaft musste Ihr Rednerpodium vor den linken Randalierern schützen.

Er nimmt das Ipad vom Bett und ruft eine App auf.

HERSPE: Damals waren Sie noch Einiges fitter … (betrachtet Kommandant) … all die faulen Tomaten und stinkenden Eiern, wie sie denen geschmeidig ausgewichen sind …

Ipad-Screen: das Hotelzimmer mit den beiden Männern darin ist zu sehen. (Alles, was im Zimmer geschieht wird ab jetzt aufgezeichnet.)

HERSPE: Die haben alle meine Kollegen und ich abgekriegt. (grinst Zähne bleckend in Kamera) Glorreiche Zeiten, was? (zu Kommandant) Aber Ihre Rede hat mich damals echt nachdenklich gemacht. Wie ging das noch? (überlegt) “Der Feind, der nicht so ist wie ich, der anders ist als ich, egal wie anders, ist der Feind, der dieses System, was ich will, nicht haben will … ?

Der Kommandant schaut Herspe an und blinzelt.

HERSPE: “Die ganzen Araber, Afghanen, Afrikaner, was weiß ich wer alles noch, kommen in Horden hier her, um unsere christliche Kultur zu unterwandern und unsere deutsche Volksgemeinschaft zu zersetzen.” (nachdenklich) Hat ‘ne Menge Leute mächtig aufgeschreckt, was? Jetzt werden überall wieder Kreuze angenagelt und Sammellager aufgezogen. Mann, Mann, die bürgerlichen Trittbrettfahrer klauen Ihre ganzen schönen Ideen, was?

Der Kommandant scheint an seinen Lippen zu hängen. Herspe holt erneut den Flachmann hervor, nimmt einen Schluck.

HERSPE (im O-Ton Kommandant): “Das Pack stiehlt unsere Sozialleistungen und vergewaltigt unsere Frauen. Und vermehrt sich dazu wie Ratten.” (wieder nachdenklich) Die Überfremdung ist unser Untergang …

Der Kommandant bewegt leicht seinen Kopf, als wolle er sagen, richtig, genau das ist sie.

HERSPE: Ich trinke auf den Untergang!

Als er einen weiteren Schluck nehmen will … piepst ein Smartphone …

Wer ist schon vor den Frauen sicher?

INNEN. HOTELZIMMER – WEITER

Eine SMS. Herspe holt sein Smartphone hervor, liest und ruft postwendend zurück …

HERSPE (laut ins Smartphone): Was fällt dir ein … ?

Aber nur eine Mobilbox antwortet … er hält inne, wartet genervt … dann …

OFF: ein Piepsen der Mobilbox.

HERSPE (wieder laut ins Smartphone): Sag mal, spinnst du?!

Er hält erneut inne, schaut zum Kommandanten rüber, der ihn unvermindert ohne Wimpernschlag anblickt.

HERSPE (ins Smartphone): Moment …

Er geht zur Badezimmertür.

Vorn Herspe, hinter ihm im Rollstuhl der Kommandant, der von Herspe fast komplett verdeckt wird.

HERSPE (ins Smartphone mit unterdrückter Stimme): Du tickst wohl nicht richtig, mir so eine Nachricht zu schicken! Ich versuche nicht mal, Kilian zu kontaktieren. Ich halte mich an die Order des Gerichts, ja?! Und deine Alimente kommen, wenn sie kommen. Kapiert?

Im Hintergrund lugt auf einmal der Kopf des Kommandanten hinter Herspe hervor, um besser zu lauschen.

HERSPE (ins Smartphone): Meinste vielleicht, ich hab eine Dukatenkackmaschine im Keller? Dein Anwalt hat mir nicht einmal den Keller gelassen. Den hast du ganz für dich alleine …

ZACK! Gespräch beendet.

HERSPE (halblaut): … dumme Fotze.

Verärgert nimmt Herspe einen langen Zug aus dem Flachmann. Wütend schüttelt er sich.

HERSPE (zu Kommandant): Schlimm, Frauen.

Er läuft aufgebracht im Zimmer umher.

HERSPE (in Rage): Noch schlimmer, Ex-Frauen!

Er schaut im Laufen kurz aus dem Fenster …

HERSPE: Was reg ich mich überhaupt auf?

… läuft weiter und … stutzt, kehrt zurück, blickt erneut zum Fenster hinaus. 21-22 …

Eilig schiebt er den Rollstuhl des Kommandanten vom Fenster weg, ins Zimmer hinein. Der Kommandant blickt fragend.

Herspe greift zu Kruses HANDY. Drückt die Ruftaste …

ANSAGESTIMME (aus Handy): Diese Rufnummer ist uns leider nicht bekannt.

HERSPE: Wie … ?!

Herspe drückt erneut die Ruftaste …

ANSAGESTIMME (aus Handy): Diese Rufnummer ist uns leider nicht bekannt. Egal wie häufig sie die anrufen.

HERSPE: Was soll das … ?

Der Kommandant schaut alarmiert. Sein Blick folgt Herspe. Der nimmt das Ipad, tippt auf eine App. Das Rufsignal …

IPAD-SCREEN: Das Wanddisplay mit dem Waechter-Logo erscheint … Svetlana aber nicht.

HERSPE. Na, komm schon …

Doch Svetlana kommt nicht. Er legt das Ipad zurück auf den Schreibtisch.

IPAD-SCREEN: das Zimmer ist wieder zu sehen.

Herspe zieht ein angestrengtes Gesicht. Er denkt offenbar nach.

HERSPE (zu Kommandant): Wieso ist auf einmal niemand erreichbar?

Dann tritt er seitlich ans Fenster heran und späht vorsichtig hinaus …

Der Kommandant gibt komische Geräusche von sich, als wäre er höchst alarmiert.

HERSPE: Ist das vielleicht eine Falle …?

FORTSETZUNG:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert