BILDERBERG REITET WIEDER

Willkommen im 2. Kalten Krieg. Die Karten sind gemischt. Unsere Bücklingsrepublik ist fest gemauert im Lager des „Freien Westens“ – ein Euphemismus für Obermaxes Willkürherrschaft.

Einziger Unterschied zu der Zeit zwischen 1949 und 1990: Wir sind nicht mehr Frontstaat. Diese zweifelhafte Ehre haben nun Finland, die baltischen Staaten, Polen usw. Die Einreihung der Ukraine in die Vorwärtsverteidigung unserer Ostflanke ist noch nicht entschieden. Doch der aktuelle Waffengang sieht für den Kriegsvertriebs- und führungskonzern NATO aber verdammt schlecht aus. Das Ende ist nah. Und weil die Kriegshetzerfraktion in Bundes- und Landtagen bombengeil ist, wie selten zuvor, droht uns allen ein offener Schlagabtausch mit Russland. Nuklearer Fallout inklusive. Herzlichen Glückwunsch!

In der Prüfung outen unsere hirnlosen Mandatsträger ihre wahren hässlichen Fratzen und disqualifizieren sich dadurch für jedes politische Amt! Doch Gemach, die deutschen Blödmichel*Innen wählen sie trotzdem brav wieder. Wetten? 75 Jahre grundgesetzliche Gehirnwäsche macht sich eben bezahlt.

Wichtiger Bestandteil der ideologischen Wegbereitung und des Schulterschlusses der europäischen Eliten im 1. Kalten Krieg waren die Bilderberger. Da nunmehr der diesjährige Ausritt in die Phantasmen kapitalistischer Allmacht ansteht, nachfolgend der noch immer absolut aktuelle Beitrag über Ursprünge, Ziele und Wirken dieses inzestuösen SM-Clubs zu unser aller Schaden:

Im Kalten Krieg wurde nichts unversucht gelassen, um die Vasallen auf Linie zu trimmen und zu halten. Waffen-SS-Herrenreiter Bernhard von Lippe-Bielefeld, bekannter als Prinzgemahl der niederländischen Königin, und ein Haufen „bekümmerter“ Europäer trafen sich 1954 erstmals im holländischen Hotel Bilderberg, weil sie der Gefahr des Kommunismus und dem besorgniserregend wachsenden Anti-Amerikanismus in West-Europa begegnen wollten. Kaugummi, Coco Cola und Hollywood warben anscheinend nicht genug für „amerikanische Werte“ wie Frieden, Freiheit, Demokratie …

Ein „diskreter Dialog“ sollte aus Sicht der sich neuformenden transatlantischen Elite einen offenen, informellen Austausch zwischen Europa und Nordamerika anregen sowie Vorschläge und Ideen für die Umsetzung in Regierungen und Unternehmen fördern. Obgleich offiziell nichts entschieden wird. Informell eben. „Diskreter Dialog“ ist ebenfalls buchstäblich zu verstehen: Die Öffentlichkeit bleibt draußen. Damals wie heute. Es gelten die sogenannten Chat House Rules, was gesagt wird, verlässt nicht den Raum. Selbst die eingeladenen Journalisten halten die Fresse. Ähnlich wie bei den Freimauerern oder dem Fight Club.

INNENANSICHTEN EINER „VERSCHWÖRUNGSMASCHINE“

Nach Jahrzehnten des Versteckspielens und der Mythenbildung begannen die Bilderberger vor einigen Jahren mit ihrer PR-Arbeit der „kontrollierten Transparenz“. Sie veröffentlichten Teilnehmerlisten (Politiker, Wirtschaftsbosse, Wissenschaftler, Journalisten) zurückliegender Treffen, ferner die Mitschriften der Themen und der dazu angestellten Überlegungen.

Ob alle auf den 3-tägigen Meetings besprochenen Themen und Empfehlungen veröffentlicht wurden und werden, ist nicht nachprüfbar. Aus den zugänglichen Protokollen kann man jedoch die Arbeitsweise ersehen: Experten-Untergruppen beschäftigen sich mit spezifischen Fragestellungen, diskutieren diese und referieren anschließend ihre Resultate vor der versammelten Mannschaft. Was die Teilnehmer damit anstellen, wenn sie wieder zu Hause sind, bleibt jedem selbst überlassen.

Echt? Die ganze Heimlichtuerei, nur damit einmal der Brain im Wind freier Gedanken stormt? Wer’s glaubt, ist selber schuld.

Lag bis zum Kollaps der Sowjetunion und des Warschauer Paktes der Fokus auf der „Vermeidung eines erneuten Weltkrieges“, so liegt er seit 1990 auf dem Konsens über die „Freie Marktwirtschaft und die Wahrnehmung westlicher Interessen in der ganzen Welt“.

Eine klare Ansage, Freunde. Und wem dient soviel Konsens? Na, wem wohl?

Investigativer Journalist im Anflug auf das Tagungshotel

IM ELITENSYSTEM DES WESTENS

Die Deckungsgleichheit des Bilderberg-Ziels mit den Zielen von EU, NATO, IWF und WELTBANK ist unverkennbar. Eine Überlappung mit den Zielen des WEF ist ebenfalls offensichtlich, auch wenn „Führer Klausi“ Wirtschaftsgiganten wie China, Indien usw. ausdrücklich in seine globalen Überlegungen integriert. Er will halt die ganze Welt resetten.

Der Globale Süden (früher Entwicklungsländer/Dritte Welt genannt) spielt als Rohstofflieferant sowie billiger Fertigungsort und Absatzmarkt für westlichen Konsummüll eine besondere Rolle. Wirtschaftliche Abhängigkeit schafft die nötige Vorraussetzung für eine möglichst reibungslose Erfüllung dieser Funktion – im Volksmund Ausbeutung genannt.

Das westliche Bankensystem, die globale Währung US-Dollar und die sogenannte „Regel basierte Ordnung“ der Amis sollen diese Ausbeutung sicherstellen. Politische Unabhängigkeit ist unerwünscht. Nach der alten Leier: Wer mit dem Westen kollaboriert, der profitiert. (Die Elite, nicht die Bevölkerung.) Wer nicht pariert, wird diszipliniert. (Die Konsequenzen erleidet überwiegend die Bevölkerung, weniger die Elite.) Der Sammelbegriff für derartig Aktivitäten heißt Imperialismus.

Die o.g. internationalen Organisationen des Westens haben sich eine unausgesprochene einheitliche, übergeordnete Zielsetzung auferlegt: Die Sicherung des kapitalistischen Systems und Ausbau der „elitären Herrschaft“.

Ihre aktuell offen kommunizierten Instrumente, um dies zu gewährleisten, sind Privatisierung, Finanzialisierung und Digitalisierung. Ihre „inoffiziellen“ Instrumente Sanktionen, lokale wie regionale bewaffnete Konflikte und Kriege dienen demselben Ziel. Letztere werden allerdings unter anderen „moralischen“ Vorwänden praktiziert, im Namen von Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, Blah-Blah-Blah. Das macht sich bekanntlich besser in Medienverlautbarungen (Stichworte Narrative Control und Perception Management).

(N.B. Durch den Ukrainekrieg hat sich der Trend der Entkoppelung des Globalen Südens vom Westen beschleunigt. Was einerseits an der unsäglich dummen kriegszentrierten US-Außenpolitik liegt, andererseits an der intelligenten Strategie Chinas, eine Alternative zum Westen zu bieten. Die allerdings lt. Economic-Hitman-Autor John Perkins ebenso ihre Tücken hat und neue Abhängigkeiten schafft. Kapitalismus bleibt eben Kapitalimus, ob chinesisch oder westlich, macht dabei wenig Unterschied.)

DIE TRAGWEITE INFORMELLEN AUSTAUSCHS

Wer sich den Spaß bereitet und die Bilderberg-Protokolle aus den letzten 60 Jahren mit den tatsächlichen historischen Geschehnissen vergleicht, erhält einen Einblick in Konsens wie auch Dissens der Eliten untereinander. Im Rahmen ihrer übereinstimmenden Klasseninteressen werden die Partikularinteressen ihrer jeweiligen Geschäftsmodelle vorangetrieben. Das führt zu abweichenden Positionen und Konflikten innerhalb des Systems, wie wir sie auch bei politischen Debatten beobachten können.

Aus deutscher Sicht ist der Bildberg Conference Report von 1988 interessant, in dem der ein Jahr später ermordete Deutsche Bank CEO Alfred Herrhausen ketzerische Stellungnahmen zur Lösung des Problems öffentlicher und privater Verschuldung abgibt und damit den US-Banken auf die Füße tritt.

(N.B. Im weiteren Verlauf berichtet Bundeskanzler Kohl über die Situation BRD-DDR. Der Fall der Mauer war zu dem Zeitpunkt noch nicht abzusehen.)

LINK: Die Verschuldung des Globalen Südens schon vor 35 Jahren eine Riesenproblem …

BEHAUPTUNG:

Die für die (globale) Bevölkerungsmehrheit wirklich wichtigen Dinge sind für die Bilderberger ohne Belang.

Ein Beleg: Letztes Jahr beschäftigte sich ein Expertenkreis mit dem Vorgehen bei einer neuen Pandemie. Pfizer CEO Burla war dabei. Die Ergebnisse haben mit Sicherheit bei dem neuen WHO-Vorstoß Berücksichtigung gefunden, mit dem die WHO international einheitlich für alle Staaten entscheiden will, was im Fall der Fälle zu tun ist. Angesichts der Partikularinteressen von Bill Gates über Big Tech bis Big Pharma und den Erfahrungen mit Covid 19, bei dem Profit für die Vorgenannten allem übergeordnet wurde, sind die geplanten Maßnahmen äußerst skeptisch zu betrachten.

LINK: Zu Erinnerung …

Ein aktueller Beleg: Wenn die Bilderberger wie am 18.-21. Mai über KI (oder AI, künstliche Intelligenz) diskutieren, dann wird die Prämisse der Unvermeidlichkeit, dass diese zum Einsatz kommt, niemals in Frage gestellt. Warum nicht? Weil KI dem System die Möglichkeit schafft, durch Automatisierung „effizienter“ zu werden. Mit anderen Worten, Personalkosten dramatisch abzubauen. Profit trumpft immer soziale Konsequenzen. Auch hier.

Nach der Maschinenautomatisation, die vor allem manuelle Arbeitsplätze drastisch reduziert, geht es nun den Angestellten in Verwaltung und Medien an den Kragen. Das doofe Volk murrt vielleicht, kann aber nichts machen.

Die Verfechter der KI wollen aber mehr. Viel mehr. Sie streben den Einsatz in möglichst allen Bereichen menschlichen Denkens und Handelns an. (Kein Witz, lest die Presseerklärungen, besser noch die Statements für Investoren.) Selbstlernende „intelligente“ Systeme sind in der Lage, schneller und präziser Entscheidungen zu treffen und Aufgaben zu erfüllen. Dadurch wird der Mensch letztlich der Maschine untergeordnet und überflüssig. Die Eigentümer der Produktionsmittel, in diesem Falle der unzähligen Anwendungsmöglichkeiten von KI, entscheiden, was wie gemacht wird.

Das alles garantiert der Eigentümerklasse auch in Zukunft ihre Macht und ihren Profit.

Welche Empfehlungen Gestalten wie Milliardär Eric Schmidt, Ex-Google-Boss und jetzt in der Biden-Administration für Künstliche Intelligenz zuständig; Open AI CEO Sam Altman und Milliardär Peter Thiel, Palantir-Boss und großer Investor in AI, in ihrer Bilderberg-Expertenrunde gegeben haben, kann sich jeder denken: „Überall mehr, schnellere und bessere KI, damit die Chinesen uns nicht den Rang ablaufen.“ Die selbstgestellte Aufgabe dieser „Drei vom Schlachthof“ war es, den anderen Teilnehmer die letzte Skepsis auszutreiben und als Zweitnutzen vielleicht noch Investitionstipps zu geben.

LINK: Schöne neue Welt. KI und Jobverluste laut Goldman Sachs …

https://www.digitaljournal.com/tech-science/goldman-sachs-chatgpt-could-see-the-loss-of-300-million-jobs-worldwide/article

BONDING IN DER IN GROUP

Die psychologisch wichtigste Funktion eines Elitetreffens ist die Bestätigung von In Group und Out Group(s), wer dazu gehört und wer nicht. Identität erfolgt durch Eingrenzen, noch wichtiger aber durch Ausgrenzen. Die Zugehörigkeit zur In Group legitimiert deren Entscheidungen und Maßnahmen für das einzelne Mitglied. Dass diese sich zwangsläufig gegen die Interessen der Out Group(s) richten, liegt in der Natur der Sache. Selbstverständlich wird jede TeilnehmerIn das bestreiten und als billige Verschwörungstheorie abtun.

Vereinsmeier aller Couleur wissen aus eigenen Erfahrungen, dass Kontakte der Vereinsmitglieder untereinander nicht nur zu Vereinszwecken (hier „Freie Marktwirtschaft und die Wahrnehmung westlicher Interessen in der ganzen Welt“), sondern auch für die persönliche Zielerreichung und der individuellen Vorteilsnahme genutzt werden. Was bei den Bumsfreunden im Swingerclub e.V. oder beim Kaninchenzüchterverein Großer Klopfer e.V. gang und gäbe ist, soll bei den Bilderbergern et al. anders sein? Lachhaft.

Devote Politikvollstrecker drängeln, um beim Bilderbergern mitzumachen

BÜCKLINGSDEUTSCHE VERTRETER IN LISSABON

Ein Blick auf die Liste der diesjährigen deutschen Teilnehmer ist aufschlussreich: Mathias Döpfner, allmächtiger Springerboss, seit den Leaks von privaten E-Mails, die „Trump und Globale Aufheizung“ preisen, angefeindet; Norbert Röttgen, CDU MdB, einstiger Hoffnungsträger mit Kanzleraspirationen, von Merkel abserviert; Anton Hofreiter, Grüner MdB und antirussischer Waffenhysteriker; Paul Achtleitner, umstrittener Aufsichtsratvorsitzer der Deutsche Bank; dazu Martin Brudermöller, CEO BASF, einem der größten deutschen Chemiekonzerne und Garijo Bélen, CEO Merk KG a.A., einem Big-Pharma-Konzern. Die Herrschaften repräsentieren hiesige Industrie, Banken, Politik und Medien.

Leser-Hausaufgabe für die nächsten Monate:

Macht einen kleinen Abgleich mit den Themen der diesjährigen Palaverrunden in Lissabon (siehe Link) und notiert die Aussagen, Entscheidungen und das Abstimmungsverhalten der fünf deutschen Herren. Das zu erwartende Ergebnis: Alle sind auf Linie. Warum? Weil sie die Weltsicht und die Interessen ihres Vereins (der herrschenden Klasse) vertreten. Darum.

LINK: Teilnehmerliste und Themen Bilderberg 2023

(N.B. Diese „Vereinsinteressen“ verkörpert niemand besser als Dauermitglied und Kriegsverbrecher Henry Kissinger, der seit 1957 bis heute dabei ist. Mittlerweile 100 Jahre alt – dämliche Fußballkommentatoren nennen solche Typen Urgestein –, verzapft er immer noch strategische Überlegungen, die zeitweilig auf Unverständnis stießen: „Ukraine soll nicht in die NATO und für einen Frieden mit Russland Gebietszugeständnisse machen“, inzwischen ist er aber wieder in den Schoß des Konsens’ zurückgekehrt: „Ukraine muss in die NATO.“)

FAZIT:

1) Der Elitezirkel Bilderberg ist ein weiteres Instrument der USA, um ihre Macht und ihren Einfluss in Europa aufrechtzuerhalten.

2) Er dient dazu eine In Group zu schaffen, durch Netzwerkbildung zu bestätigen, auszubauen und zu erneuern, damit auf kurzen Wegen schnelle einvernehmliche Entscheidungen abgestimmt und Lösungen umgesetzt werden können.

3) Die Partikularinteressen der Teilnehmer und der von ihnen repräsentierten Institutionen, Parteien und Konzerne werden innerhalb des Rahmens der herrschenden Elite wahrgenommen und können durchaus zu Spannungen und Konflikten führen, die den Gesamtkonsens aber niemals infrage stellen.

4) Allein durch die Anwesenheit finanzieller, politischer und industrieller Macht bei den Meetings, haben dort gefundene Übereinkünfte eine große globale Tragweite.

5) Die Bilderberger sind trotz aller angeblichen Offenheit intransparent, undemokratisch und dem Gemeinwesen abträglich.

6) Thekenphilosoph Max Säger meint: Der Laden gehört eingestampft. Aber restlos.

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