UND FRIEDEN AUF ERDEN? – Max Sägers Hirtenbrief

Da ist sie wieder, liebe Schafsköpfe, die besinnliche Weihnachtszeit, in der schon eins, zwei, drei, vier Adventskerzen angezündet wurden, bis endlich heute, am 24.12. der weißbärtige Typ mit dem roten Kittel samt Flammenwerfer im Sack aus dem Kamin poltert. Schließlich muss als Höhepunkt an Heiligabend der vegan geschmückte Bio-Tannenbaum in Flammen aufgehen (oder gilt das Abfackeln doch nur für die Kerzen?).

Zuvor aber schnell ein dreifaches Ho-Ho-Hosianna unseren devoten Satrapen in Berlin. Dank ihrer grandiosen moralischen Außenpolitik im Dienste des Obermaxes (Motto: mit deutschen Waffen mehr Frieden schaffen) brennt es weltweit lichterloh – ganzjährig, nicht nur an Weihnachten, versteht sich. Das hilft dem Wirtschaftswachstum und damit allen superreichen Deutschen …

Das Schöne an unserer westlichen FDGO ist, dass diese sich lediglich auf die Freiheit bezieht, den Frieden überall dort in die Tonne zu treten, wo es den großen Strategen in DC zupasskommt. Die offizielle Segnung dafür gibt die gemeinsame, voll demokratische Erklärung von EU und NATO zu ihrem Komplizentum (9. Januar 2023):

Wir werden die vielfältigen, uns zur Verfügung stehenden Instrumente, seien sie politisch, wirtschaftlich oder militärisch zur Verfolgung unserer gemeinsamen Ziele einsetzen, zum Wohle unserer eine Milliarde Bürger.

Hahahahahaha!

Mit anderen Worten, wir treiben, was wir wollen, wenn es unseren Zwecken dient (z.B. Handelswege freischießen, den Ukrainekrieg anheizen, Israels Völkermord und Landnahme decken, die Zerschlagung Syriens ermöglichen etc.).

Das, ihr Lieben, bezeichnen waffenstarrende, megalomanische Herrscher als ihr „natürliches Vorrecht“.

Hmm… klingt „zum Wohle unserer eine Milliarde Bürger“ nicht wie ein flüchtiger Nachgedanke, den die Verfasser des obigen Hirnmists vergessen haben zu streichen?

Im US-Propagandafachblatt Foreign Policy formulierte der altersschwache Kriegstreiber US-Senator Mitch McConnell folgendermaßen die Doktrin des US-Establishments, die für unsere gehorsamen Politikvollstrecker als Marschrichtung, Frohe Botschaft und Neujahrsfeuerwerk in einem gilt:

Wenn Donald Trump seine zweite Amtszeit als Präsident antritt (am 20. Januar, MiC), wird er eine Welt erben, die den Interessen der USA weitaus feindlicher gesinnt ist als diejenige, die er vor vier Jahren hinterlassen hat. China hat seine Bemühungen intensiviert, seinen militärischen, politischen und wirtschaftlichen Einfluss weltweit auszudehnen. Russland führt einen brutalen, ungerechtfertigten Krieg in der Ukraine. Der Iran lässt in seinem Bestreben nicht nach, Israel zu zerstören, den Nahen Osten zu beherrschen und die Atomwaffenfähigkeit zu entwickeln. Diese drei US-Gegner arbeiten im Verbund mit Nordkorea heute enger denn je zusammen, um die von den USA geführte Ordnung zu untergraben, die den westlichen Frieden und Wohlstand seit fast einem Jahrhundert untermauert.

(N.B. Sind mehr Anmaßungen, Lügen und Verdrehungen in einem Absatz überhaupt möglich? Nur das mit dem „westlichen Frieden und Wohlstand“ stimmt. Die korrekten Begriffe dafür heißen Unterdrückung und Ausbeutung. Wir tragen den westlichen Unfrieden mit Drohungen, Sanktionen und Waffengewalt in die ganze Welt. Das nenne ich mal eine wahre Frohe Botschaft.)

Im weiteren Verlauf seines „Weihnachtspräsents“ plädiert McConnell darum vehement für die Aufrechterhaltung der US-Vorherrschaft. Soll heißen, alle, der Globale Norden wie der Globale Süden brauchen die USA und wollen, dass die „unentbehrliche Nation“ sie anführt. (N.B. Gleichlautenden anmaßenden Schmarren behauptete schon der große Trickser Obama.)

Warum McConnell dies vor Trumps Amtsantritt öffentlich kundtut, liegt auf der Hand. Dem 47. Lümmel im Weißen Haus werden isolationistische Bestrebungen nachgesagt. Diese Neigung „must be nipped in the bud“, sie muss im Keime erstickt werden. Trumps „Isolationismus“ ist auch die größte Sorge der NATO-Bückstücke in Europa. Deshalb ihre Bestrebungen, den Ukrainekrieg irreversibel und einen schnellen Frieden unmöglich zu machen.

Hmm … Bleibt die Frage, was Trump wirklich will, außer ein von Massen rotkäppiger MAGA-Fans beklatschter Präsident zu sein? Vielleicht den Friedensnobelpreis, damit er mit Obama gleichzieht, oder den fünften Reiter der Apokalypse spielen? Nur eines ist gewiss, er und seine Kamarilla werden finanziell für sich abgreifen, was das Zeug hält. Wetten?

Wie verheerend die US-Politik für den Weltfrieden ist, verdeutlicht die Doomsday Clock. Zum Zeitpunkt von Bill Clintons NATO-Osterweiterungsentschluss 1994 stand sie bei relativ beruhigenden 17 Minuten vor zwölf. Mit jedem weiteren Präsidenten verkürzte sich die Zeitspanne. Heute, nach 30 Jahren USA-Supermachtstyrannei steht sie dank der jüngsten Eskalationsbemühungen der Biden-Administration in der Ukraine, in Georgien, in Rumänien und im Nahen sowie Fernen Osten bei extrem beunruhigenden 90 Sekunden!

Das thematisieren unsere Systemmedien natürlich nicht. Vielleicht damit das potenziell bockige Stimmvieh im Zaume gehalten werden kann und nicht in Panik die Parlamente stürmt oder, schlimmer noch Supermärkte plündert? Seien wir der „weisen Politik“ dankbar, dass es bisher nicht „atomar“ geknallt hat. Auf welcher Seite sitzen eigentlich die „Weisen in der Politik“, wenn der Westen ständig einseitig die Eskalationsschraube weiterdreht? Da wundert sich nicht nur das Wunderwarzenschwein.

Gibt’s noch etwas zum Feste?

Aber ja! Sogar mit Lametta: Der neue NATO-Generalverkaufshansel Rutte verlangt größere Opfer von den Europäern. Für die idiotische Aufrüstung und den noch idiotischeren kommenden Krieg gegen die restliche Welt müssen die Gürtel um die fetten Taillen der austeritätsverwöhnten Blase enger geschnallt werden. Weshalb? Damit der Waffenscheiß bezahlt werden kann. Ist doch klar!

Hungern und frieren für einen vollgeil strahlenden Atompilz. Da kennt die Euphorie der EU-Bürger bestimmt keine Grenzen. Zum Feste gibt’s eben aus Brüssel, Berlin und Washington nur das Beste.

Jetzt sind die Blödmichel*Innen noch gespannt wie weiland die Flitzebogen der Sioux, als sie Arschloch Custer den Garaus machten, was der verständnisvolle, sedierte Uhu, sorry, Bundespräsident ihnen zu Weihnachten verbal kredenzt. Wetten, es gibt wieder eine debile Mischung aus Froher Botschaft von Zusammenhalt und Zuversicht, trotz Verzicht und Verarmung um die Ohren geschleimt?

Glücklicherweise darf unser Panzerkanzler zum Neuen Jahr noch einige Schippen Optimismus draufschaufeln. Er will schließlich wiedergewählt werden. Weil Macht geil ist, wie sein Vorbild, der Schröder Gerd einst posaunte? Offensichtlich. Argumente für einen Verbleib des BUKA im Kanzleramt gibt es keine. Für seine Widersacher im Wettstreit um die personifizierte Richtlinienkompetenz der Regierung übrigens auch nicht, aber das ist beileibe nichts Neues. Wodurch’s natürlich nicht besser wird, sondern nur sehr, sehr viel deprimierender.

Frage: Hat so viel Ermunterung aus Berlin nicht Auswirkungen auf die Selbstmordrate?

Antwort: Leider nicht bei den Mandatsträgern. Schamlosigkeit kennt keinen Suizid. Echt schade, oder?

Mein Trinkkumpan Wurst-Wolle meint: „Wem diese schöne Bescherung nicht reicht, der hat allen Grund, sich auf ein Bomben 2025 zu freuen.“

Dem schließen wir uns aus vollem Ekel an, nicht wahr, liebe Strahlkotzer?

HAAALLLTTTTT!!!!!

Einen guten Vorsatz zum Neuen Jahr muss jeder fassen: „Keine Macht den kadavergehorsamen Kriegstreibern!“

Und schwören:

Dafür „werden wir die vielfältigen, uns zur Verfügung stehenden Instrumente, seien sie der Stimmzettel, der Generalstreik oder andere politische und wirtschaftliche Mittel zur Verfolgung unseres gemeinsamen Ziels des Friedens einsetzen. Das ist wirklich zum Wohle unserer eine Milliarde Bürger und auch der anderen sieben Milliarden auf dieser Welt.

Wir sehen uns, wenn meine Katerstimmung abgeklungen ist.

MS

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