BELIEBTE BREMSBIRNEN – unerschlossene Hirnareale besonders populär

Wie armselig die politische Klasse hierzulande ist, offenbart sich im ungebeten allmonatlich wiederkehrenden Politbarometer. Die unermüdliche Forschungsgruppe Wahlen stellt telefonisch 1.346 statistisch zusammengewürfelten „mündigen Bürgern“ u.a. die sinnloseste aller Fragen, nämlich: Wie viel oder wie wenig ein „wichtiger Politiker“ gemocht wird. Anschließend werden Namen heruntergeleiert und die Befragten ventilieren ihre spontanen Gefühle. Hmmm … Was sagen die geschmäcklerischen Resultate über die Befindlichkeit des Stimmviehs aus? Nix Hoffnungsvolles, wie Max Säger meint und vor seinem rituellen „besoffen vom Hocker kippen“ noch rasch verkündet …

Früher wollte jeder karrieregeile Politvollstrecker in GENSCHMANs Fußstapfen treten und Bundesaußenminister werden, weil der Job Beliebtheit im Volke garantierte und für höhere Ämter empfahl. Siehe Steinmeier, heute sinnloser Bundespräsident. Siehe Westerwelle, heute längst tot, vor dem Tête-à-Tête mit dem Sensenmann aber ehrgeiziger Kanzleraspirant. Allein bei der derzeitigen Amtsinhaberin versagt der Karriereboost des AA. Die Bundesaußenamöbe dümpelt bei null. (N.B. Immer noch ein Rekordwert angesichts ihres fatalen „Redens und Schaffens“.)

LINK: Wer GENSCHMAN nicht kennt, kann hier seine Bildungslücke schließen …

https://www.titanic-magazin.de/postkarten/karte/genschman-darf-nicht-sterben-titanic-0989-25565/

Nun kommt bei obiger Politbarometer-Umfrage heraus, der BMVG und bekennende Star-Trek-Fan Boris Pistorius enteilt dem Feld der geistig und körperlich Eingeschränkten. Und zwar so kontinuierlich und deutlich, dass die kurzatmige bourgeoise Rechtsaußen-Postille FOCUS, Konkurrent der ebenso kurzatmigen bourgeoisen Rechtsaußen-Postille SPIEGEL, dem BUKA empfiehlt, er solle an seiner Stelle lieber den beliebtesten Politiker unserer Bücklingsrepublik als Kanzlerkandidat für die kommende Bundestagswahl 2025 vorschlagen.

Ha-ha-ha!

BUKA-DÄMMERUNG

Wer den Amtsinhaber und sein „selbstloses“ Wirken kennt – alles zum Wohle der Menschen–, der weiß, dass er nur Empfehlungen seiner Führungsoffiziere aus Washington befolgt. Und gerade deshalb nichts unversucht lässt, damit diese ihm keinen Amtsverzicht nahelegen. Weshalb er letztens besonders eifrig den Wehrgehorsam und die Zahlungswilligkeit Berlins herausstellte: 17 Milliarden Euro an Kiew bis 2027. So schreibt die ZEIT (eine weitere kurzatmige bourgeoise Rechtsaußen-Postille):

Er fügte hinzu, dass die Bundesregierung im Jahr 2024 erstmals das NATO-Ziel erreichen wolle, 2% des BIP für die Verteidigung auszugeben – zum Teil aus dem Bundeshaushalt und zum Teil aus dem Sondervermögen der Bundeswehr. Danach werde Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel dauerhaft erreichen, ,auch wenn das Sondervermögen aufgebraucht ist‘, betonte der Kanzler.“

Sieh an: 100 Milliarden Wehrmachtsvorwärtsverteidigungssonderknete reichen zur Landesverteidigung nicht aus. Wer hätte das gedacht? Brauchen Raytheon und Co. mehr Rüstungsaufträge aus Deutschland? Aber sicher doch. Wetten, die „Einheitsfront der Demokraten“ in Regierung und Parlament ist begeistert dabei? Aber sicher doch. Womit finanzieren? Schulden? Aber sicher doch.

Passt nicht zum Thema, lenkt aber wohtuend ab

BREMSBIRNEN-KRAFT

Pistorius wurde ins Amt gehievt, nachdem sich mehrere Frauenpower-Ministerinnen an Hardthöhe und Truppe ermüdet hatten. Natürlich darf man dem neuen Amtsinhaber mehr Ahnung von der Materie als seinen VorgängerInnen unterstellen, seine größte Qualität aber ist die beruhigende Ausstrahlung eines Pfingstochsen. Die ist besonders hilfreich, um „Bündnispartnern“ mit Sätzen wie: „Deutschland strebt eine stärkere geopolitische Rolle an“, mächtig Mut zu machen. Hier formuliert der manövergestählte Obergefreite, was ambitionierte deutsche Wehrpolitik ist. Noch nicht solange her, da grauste Europa vor solchen Äußerungen aus deutschen Politikermäulern. Wahrlich, wir sind wieder wer!

Ist es das, was die Befragten des vorgenannten Politbarometers schätzen? Oder hoffen sie auf die den Pfingstochsen zugemaßte behäbige Kraft, um uns vor den „bösen Russen“ zu schützen?

LINK: Gefühlsduselige Wertungen des nackten Elends. Die Liste der Unsäglichen im Juli …

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1817/umfrage/noten-fuer-spitzenpolitiker/

Lange Zeit ein Russlandfreund, wechselte Pistorius nach „dem Überfall Russlands auf die Ukraine“ ins Lager der Putin-Kritiker. (N.B. Schon Klasse wie seine Wikipedia-Seite subtil an Hitlers Überfall auf Polen im September 1939 erinnert.) Endlich auf richtige Gesinnung gepohlt, heißt der zum Paulus geläuterte Saulus nun lautstark die ewig eskalierende NATO-Politik gut. Wie letztens mit seiner Aussage: „Die Zukunft der Ukraine ist in der NATO.“

Gemach! Keine Bange. Nicht sofort, denn dann hätten wir gleich einen offenen Krieg mit Russland und den will ja keiner so wirklich. Das Ziel lautet schließlich, die Russen ökonomisch und militärisch auszubluten, ohne selbst unterzugehen. (N.B. In der Realität geschieht das genaue Gegenteil.)

Nach NATO-Schlussverkaufsleiter Stoltenberg ist Pistorius nun der zweite prominente Wendehals. Stoltenberg hatte als Student angeblich gegen die Amis und den Vietnamkrieg demonstriert. Ein Fakt, den vor allem die Pro-Krieg-Medien bei seiner Ernennung nicht müde wurden, hervorzuheben. Merke: Geläuterte Konvertiten sind die glühendsten Fanatiker. Das sollte jedem Friedensfan zu denken geben.

GIPFELDURCHFALL

Pistorius wie die gesamte Bundesregierung teilen in unser aller Namen die Beschlüsse des NATO-Gipfels in Vilnius vom 11.-12. Juli. Die wichtigsten zusammengefasst: 1) Marschflugkörper aus Großbritannien und Frankreich für die Ukraine, weiterhin 2) bedingungslos Waffen und Unterstützung und 3) aus zwei Schritten zur offiziellen Mitgliedschaft, wurde ein Schritt. Ferner darf 4) Schweden rein ins Bündnis, weil die Türkei nun Kampfjets für ihre Zustimmung erhält. (N.B. Ein klassischer Kuhhandel. Mit der neuen Luftpower ist die Türkei im Nahen Osten militärisch und damit machtpolitisch in einer besseren Position. Wofür wohl? Um Kurden zusammen zu bomben?)

Schwitzeshirt-Selenski motzt, weil die anderen NATO-Blockflöten keinen Bock auf Artikel 5 haben (Quelle: Twitter-Screenshot)

Dazu dürfen wir uns 5) nun gleich viel sicherer fühlen (etwa schon der Pistorius-Effekt?).

Den Grund finden wir in einer AP-Mitteilung, der Propagandaverein wirbt auf auf seiner Webseite für sich selbst doch glatt mit der Laberphrase „Fortschritt durch die Kraft der Fakten“:

Die Staats- und Regierungschefs billigten die größte Änderung seit dem Kalten Krieg“, nämlich, wie die NATO bei einem Angriff Russlands auf ihr Gebiet vorgehen wird. Die Neugestaltung der streng geheimen Verteidigungspläne, die durch den Einmarsch Russlands in der Ukraine inspiriert wurde, legt fest, welche der 31 Mitgliedsländer bei einem Angriff in Europa und im nordatlantischen Raum zum Einsatz kommen. Die NATO-Befehlshaber wissen, welche Truppen und welche Ausrüstung sie einsetzen können und wie lange es dauern wird, bis sie zum Einsatz kommen. (Wie? Etwa nicht sofort?) ,Der Frieden im euro-atlantischen Raum ist zerrüttet‘, erklärten die Staats- und Regierungschefs (selber Schuld, ihr Dumpfbacken) und verwiesen auf die doppelte Bedrohung durch Russland und den Terrorismus. Der Teil der Verteidigungspläne, der nicht ,gestrafft‘ wurde, ist die Notwendigkeit, dass alle Verbündeten dem Start den neuen Plänen im Falle eines Angriffs zustimmen müssen.“ (Übersetzung ins Deutsche, Hervorhebungen und eingeklammerte Kommentare von Max Säger.)

Geil, Terrorismus bedroht die NATO auch noch. Der Russe reicht den Lackeln nicht. -Graffiti auf einer Hermaphroditenlatrine in Berlin-Mitte.

Tracey klärt auf: Die Ukraine ist durch die Hintertür längst de facto NATO-Mitglied, weil die Amis die Regeln machen (Quelle: Twitter-Screenshot)

Auf so viel vollmundige westliche Verteidiungsandrohung folgt prompt die Ernüchterung. AP weiter:

Die Lieferung von Waffen und Munition an die Ukraine und die Verstärkung der Sicherheit an der Ostflanke der NATO nahe Russland bedeuten mehr Verteidigungsausgaben. Die Bündnispartner verpflichteten sich, mindestens 2% ihres Bruttoinlandsprodukts für ihre nationalen Militärhaushalte und mindestens 20% dieses Betrags für neue militärische Ausrüstung, Forschung und Entwicklung auszugeben. Sie legten jedoch keinen Zeitrahmen für die Erreichung dieser Ziele fest. Nachdem Russland 2014 die ukrainische Halbinsel Krim annektiert hatte, einigte sich die Organisation darauf, die Ausgabenkürzungen, die die Mitgliedsländer nach dem Kalten Krieg vorgenommen hatten, zu stoppen und innerhalb eines Jahrzehnts auf 2 % des BIP zu erhöhen. Nun wird dieser Prozentsatz die Untergrenze und nicht mehr die Obergrenze sein. Es wird eine Herausforderung sein, dieses Ziel zu erreichen. Schätzungen der NATO zufolge werden wahrscheinlich nur 11 der 31 Mitgliedsstaaten das Ziel in diesem Jahr erreichen.

Fassen wir zusammen:

1) Die Freigabe der neuen Verteidigungspläne im Ernstfall bedarf der Zustimmung aller. (nahezu unmöglich)

2) Das Geld für die nötigen Mehrausgaben bezahlt nur ein Drittel der NATO-Mitglieder. (vorn und hinten fehlen die Mittel)

Lenkt noch viel mehr ab: Wehrkraftzersetzung aus Russland

WRAP-UP

Hmmm … Stand heute kann die NATO gegen Russland also keinen konventionellen Krieg führen, weil unsere Expeditionsarmeen als Folge der Umrüstung zur globalen Knüppelgarde des Westens zwar in der Lage sind, Dritte-Welt-Staaten aufzumischen, aber nicht die seit dem Februar letzten Jahres in Russland aufgebaute Armee. Keine schnelle Änderung in Sicht. Herzlichen Glückwunsch!

Erst provoziert die NATO den Ukrainekrieg, dann führt ihre Vereitelung sämtlicher Waffenstillstands- und Friedenschancen zur völligen Vernichtung von zwei ukrainischen Armeen, jetzt läuft sich die dritte ukrainische Armee an den russischen Befestigungen tot, dafür werden immer mehr den Krieg eskalierende Waffen geliefert (Streubomben, Marschflugkörper, F-16 usw.), und am Ende kann sie nicht einmal das ach so gefährdete Europa richtig schützen? Was ist das? Der Offenbarungseid?

Wann schickt Scholz endlich den beliebten & beruhigenden Pfingstochsen nach Moskau, damit der auf Russisch Putin Gute-Nachtgeschichten vorliest oder wahlweise über einem Holzkohlefeuer geröstet wird? Dann schlafen sicher auch die Politbarometer-Wetterfühligen wieder besser.

Zum Abschluss noch einen Satz aus Muttis-Liebling-Lanz’ Lallrunde letzte Woche im Zweiten: „Kein Krieg ist schön“, sagt Militärexperte Sönke Neitzel. „Es geht um Kämpfen, Töten und Sterben.“

Platter geht’s nicht, Herr Militärexperte. Ihre Aussage: „Schweden ist gut für die NATO“, zeigt welche Areale Ihres Hirns Terra incognito sind.

Die Kriegstreiber im Westen hoffen unverdrossen, dass Sterben immer nur für die anderen gilt, auf „unserer Seite“ sind das die Ukrainer, die wir gerne opfern. (Ist schließlich ihr Land.) Es sei denn, der Russe erfüllt die feuchten Träume der Amis und marschiert in Westeuropa ein. Dann können die kriegsgeilen US-Senatoren Graham und Blumenthal in Ermangelung einer konventionellen Gegenwehr endlich unter den Anfeuerungsrufen ihrer ebenso hirnverbrannten, korrupten wie kriegsgeilen Kollegen Alzheimer-Joes Schädel auf den roten Knopf knallen, dass die Atompilze in den Himmel wachsen.

Alternativ könnte man es auch mit einer Friedenslösung versuchen. Ist nur so ‘ne Idee, Leute. Doch da sind – nimmt man ihr dümmliches Gestammel beim Wort – die unerschlossenen Hirnareale der beliebten wie unbeliebten Bremsbirnen vor.

(Titelfoto oben: Aufgeklärtes Stimmvieh gibt seinen geistigen Horizont kund.)

LINK: Selbstmord ist schmerzlos, da machte Krieg nicht nur Pfingstochsen und Militärexperten Spaß …

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