Die alljährliche NATO-Gipfelfarce tanzte dieses Jahr in den Niederlanden. Heerscharen von Ministern, Staatssekretären, Militärs, Attachés und Pseudoexperten rotteten sich zusammen, um dem ungläubigen Stimmvieh in Europa zu verkünden, dass ihr Leben noch beschissener wird, weil die Aufrüstung nur auf Kosten von höchster Verschuldung und Streichung sozialer Leistungen geht. Und selbst das reicht nicht, wie Oberaußenunke Kallas an ihren Fingern versucht vorzurechnen …
Mit Zahlen und Fakten hat die gute Frau es nicht, dafür ist sie ideologisch umso eifriger. Sinngemäß: Die Russen sind böse, teuflisch gar und verpulvern so viel Geld für die Rüstung wie die EU-Mitgliedstaaten zusammen. Wie kann das angehen, wenn die EU-Staaten ca. 350 Milliarden Euro für die kollektive Kriegskasse locker machen und die Russen nur umgerechnet 150 Milliarden Euro? Ganz einfach, Mathegenie Kallas holt den Begriff „Purchase-Power-Parity“, den Kaufkraftvergleich aus ihrer Schminkschatulle und demnach haben die russischen Milliarden in Russland eine Kaufkraft wie die 2,3-fache Summe in Europa. Schöne Scheiße!

Mit anderen Worten, die Russen machen’s billiger und die doofen Europäer zahlen sich dumm und dusselig für teure Hightechwaffen, die von den Russen rechts und links zusammengeschossen werden (siehe Ukraine). Und jetzt, wo die 31 Zwerge unter Führung von Geistesrüstungsriese Rutte, dem neuen NATO-Oberverkaufsleiter, ein Treuegelübde ablegen mussten, in Bälde 5 % ihres Bruttosozialprodukts für überteuertes Kriegsgerät rauszuhauen, das meiste davon patentiert und made by US-Corporations, müssen wir uns erst recht anstrengen und nicht nachlassen: Denn für 2030 kriegsbereit bleibt nicht mehr viel Zeit. Der Ukrainekrieg ist auch schon über drei Jahre alt und immer noch nicht vollends verloren. Obwohl’s echt eng wird. Kinder sputet euch, die Zeit rast.
Damit die bösen Russen die Schwäche des kriegsunbereiten Vorwärtsverteidigungsbündnisses nicht schamlos und illegal ausnutzen und einen Einfall ins Baltikum machen, wie Kallas ihn lautstark herbeisehnt, damit dem aggressiven Bären endlich das Fell über die Ohren gezogen werden kann, hat Pistorius 5000 Deutsche (sind es wirklich so viele?) an der sensiblen Ostflanke der NATO stationiert. Für Bundeswehrsoldaten, die einst deutsches Recht und Freisein am Hindukusch verteidigt haben, kommt das zugegeben einem „gebietlichen“ Rückzug gleich. Dafür bietet die Ostflanke immerhin Ostseeluft und Strandflair für die Freizeit. Echt prima.

Bundeserpel Friedel M. hat in seiner erst kurzen Legislaturtyrannei schon hinreichend bewiesen, dass er nicht die hellste Kerze auf der Sachertorte ist, aber immer stramm auf der rechten Seite der Geschichte steht. Er poltert weiter im unflätigen „Drecksarbeitsduktus“ gegen Putin (im deutschen Politiker- und Systemmediensprech synonym für böses Russland, Reich des Bösen, der wahre Hitler usw.), auf dass selbiger und seine Barbarenhorden sich bloß nicht erdreisten, die 31 Zwerge zu attackieren.
Ins Russische übersetzt heißt das: Die NATO steht geschlossen für die Werte Frohsinn, Freizeit, Konsum- und Steuerzwang für die Unterschichten und Israels Recht auf Selbstverteidigung (Synonym für Massenmord mit akutem Genozidverdacht). Solch ein moralisch kampfgefestigtes Bündnis ließe sich, so der Erpel lt. unserem Dolmetscher, trotz fehlender Soldaten, mangelnder Waffen und Munition in allen militärischen Bereichen (vor allem der Intelligence) nicht einschüchtern. „Wir werden keinen Zoll aufweichen.“ Oder um es sinngemäß Ungarns Orban auf die Zunge zu legen: Die NATO ist besser als „1,2 Millionen russische Soldaten und kampferprobtes und siegreiches Militär“. (Diese Aussage ist eine üble Propagandalüge, die Russen haben gar kein Militär, die haben nicht einmal potemkinsche Dörfer).

Gut zu wissen, denken die Blödmichel*innen. Genau, behaupten Goebbels’ eifrige Nachahmer in den Redaktionen der Kriegsertüchtigungssender und pumpen unerbittlich und gebührenfinanziert ihren kampfmotivierenden Schwachsinn unters Stimmvieh. Dass auch fünf Jahre 5 % vom BSP nicht annähernd die Bundeswehr auf das „tiefe Wehrniveau“ der 1980er Jahre heben werden, sprechen die Medien strategisch erst einmal nicht an. Die Bombe lässt man dann platzen, wenn der Populus murrt und Stimmung gemacht werden muss für enggeschnallte Gürtel und die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die längst beschlossene Sache ist, selbst wenn einige immer noch das Wort „freiwillig“ statt Pflicht wie eine heiße Kartoffel im Mund jonglieren.

Auf die gewählten? Mandatsträger ist eben Verlass. Denn ist man erst einmal korrumpiert, lebt’s sich völlig ungeniert. Man frage nur den Bundesholzspahn, der trotz reiner Weste seine geleugnete Schandtat durch das persönliche Auftragen sämtlicher gekungelter Masken ungeschehen machen will.
Apropos korrumpierte Mandatsträger:
Wer dem US-Präsidenten so schamlos in den Arsch kriecht und lobpreist, dass dessen Kriegstreiberei gegen und Bombardierungsfarce im Iran ein großer Sieg für den Frieden und gegen die Ausbreitung von Atomwaffen war und hoch und heilig 5 % Militärausgaben vorlügt, damit der Mafiaboss aus DC sich gebauchpinselt fühlt und die Europäer nach ihrem Präventivschlag? gegen Russland nicht hängen lässt, genau wie er Israel nicht hängen ließ, sondern mitkonspirierte, der vertritt alles, nur nicht Frieden, Freiheit, Völkerverständigung und Wohlergehen der Bevölkerung. (Ein Hoch dem Schachtelsatz!)

Wohlergehen für die Allgemeinheit kann man von devoten Wasserträgern des Imperiums nun wirklich nicht verlangen, sagt der Kaffeesatz, der es wissen muss.
In Gaza verschlimmert sich unterdessen die Lage kontinuierlich. Israel benutzt Hunger als Waffe und die IDF betreibt vor den Augen der maskierten Aufpasser der von Mossad gegründeten Hilfsorganisation gezielte Tötungen, wenn die leidenden Palästinenser an die Nahrungsmittelausgabestellen drängen. Diese sadistischen Verbrechen entlocken den amoralischen Politikvollstreckern Deutschlands höchstens Worthülsen, die Betroffenheit suggerieren und so etwas Obszönes wie Empathie signalisieren sollen. Eigenschaften, die diesen Personen komplett abgehen. Etwas gegen das Massenmorden unternehmen wird niemand von ihnen. Warum auch? Schließlich erledigt Israel die „Drecksarbeit“ für uns, wie wir von berufener staatsoffizieller Stelle lernen durften.
Ein stummes Dankeschön den selbstlosen Tätern. Das verlangt die barbarische Staatsräson dieser 4. Republik.

Was lehrt uns die mörderische Scharlatanerie der letzten Wochen? Sie bestätigt die alte Erkenntnis: Das System ist nicht reformierbar. Auf seine Repräsentanten treffen die weisen Worte von Kassia der byzantinischen Nonne zu, die ca. 850 sagte:
„Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen, gibt es keine Lösung außer den Tod. Ein dummer Mensch wird, wenn man ihn ehrt, noch arroganter gegenüber jedem und wird er gelobt, noch selbstsicherer. So wie es unmöglich ist, eine große Säule zu biegen, ist es unmöglich, eine dumme Person zu ändern.“
(Die heutigen Bildbeiträge dienen zur Einstimmung auf das unverdiente Wochenende. Es ist eine kleine Auswahl von „Josephs Liebsschlagszeilen“ als mobilisierende Wochenschau für unser Jahr des Feldherrn 1939+86. Allesamt Youtube-Screenshots der letzten Tage.)