DER SÜNDENFALL – war da was im Paradies?

Es gibt ja jede Menge Leute, die den Quark in der Bibel für bare Münze nehmen und tatsächlich den Sündenfall von Adam und Eva für die größte Katastrophe der Menschheit halten. Vielleicht liegen sie damit gar nicht so verkehrt, nur erzählt die Genesis eine völlig falsche Geschichte, die es gilt, endlich auf links zu ziehen, damit wir wieder den richtigen Weg finden . . .

Weil unsere Ur-hoch X-Urahnen angeblich gegen das göttliche Verbot verstießen und vom Baum der Erkenntnis (etwa eine berauschende Pflanze?) naschten, sahen sie plötzlich, dass sie splitterfasernackt waren, wofür sie sich wie anständige Spießer schämten und wurden, weil sie natürlich zudem noch versuchten, die ganze Nummer abzustreiten, als erzieherische Maßnahme von ihrem Schöpfer des Paradieses verwiesen. Aus war’s mit der unschuldigen Sorglosigkeit der Kindheit im Garten des Allmächtigen. Nun hieß und heißt es bis zum jüngsten Gericht: Cherubine Tür zuhalten, das Pack muss draußen bleiben. Die Ursünder und wir, ihre Nachfahren mussten und müssen sich seitdem gegen die Fährnisse dieses brutalen Planeten (Kälte, Hunger, Seuchen, Naturkatastrophen, gefährliche Tiere) sowie gegen menschengemachten Kriege und nun auch gegen unsere eigene Umweltzerstörung behaupten.

Man kann die biblische Geschichte als moralische Metapher verstehen, wenn du gegen Verbote verstößt, wird es dir schlecht ergehen; oder als Legitimation für patriarchale Autorität, die nur unser bestes will, aber sich nicht anders zu helfen weiß, als uns mit harten Strafen den frommen Weg einzubläuen; oder sie psychologisch interpretieren, dass Erwachsenwerden und Erkenntnis immer mit Schmerzen verbunden sind und wir, obwohl wir die daraus resultierenden Konsequenzen oft nicht abschätzen können, unter ihnen zu leiden haben.

Man kann die Story aber ebenso als die Erfindung einer Priesterkaste betrachten (die sie wohl auch ist), welche zu ihrem Zwecke einen Gründungsmythos für ihre Religion, ihre Gesetze und die ihnen (von sich selbst) verliehene besondere Autorität beschreibt: Den Mythos von der Ursünde des Menschen, Schuld von der Geburt an.

Oder man befreit sich endlich von der jahrtausendealten Gehirnwäsche und schaut hinter den ganzen Budenzauber, um den wahren SÜNDENFALL erkennen: Die Entfremdung des Einzelnen von der Gemeinschaft und seine daraus resultierende Isolation.

Dann stellt sich jedoch die Frage, welche Gemeinschaft hier gemeint ist?

Antwort: Die nomadische menschliche Urgemeinschaft, die auf Kooperation und gleichberechtigtes Miteinander beruhende Gruppe, in der jeder einen Platz hatte und die nur gemeinsam überleben konnte. (Das krasse Gegenteil der bourgeoisen Kleinfamilie.)

Fragen wir uns weiter, was die Ursache für das Auseinanderbrechen dieser Form der Urgemeinschaft ist, nach der wir uns alle intuitiv noch sehnen?

Anwort: Die Inbesitznahme von Land.

Als die Menschheit sich niederließ und Ackerbau und Viehzucht das Nomadendasein ablösten, wurde die Erfindung des Privateigentum, welches vorher überhaupt keine Rolle im menschlichen Leben spielte, weil nomadische Völker nur transportables (d.h. persönliches) Eigentum mit sich herumschleppen können, schnell zu der zentralen, von da an die Geschichte unserer Spezies und damit des gesamten Planeten komplett verändernden URSÜNDE. Die Legitimation dazu stammt auch aus dem Märchenkatalog der hierarchisch denkenden monotheistischen Religionsstifter: Macht euch die Erde untertan. Der Planet, der niemanden und allen zugleich gehört, wird damit zur Privatisierung freigegeben.

Binsenweisheit: Wer Privateigentum als legitim erklärt, grenzt demnach ein (ich und meins) und grenzt selbstverständlich aus (du und noch nicht meins).

(N.B. Mehr zur Unterscheidung der Eigentumsformen und ihrer Entwicklung siehe unten den LINK EIGENTUM, ERBRECHT, REVOLTE – Stoff für Schauerromane.)

Unsere seit fünf Jahrhunderten herrschende wirtschaftliche Ordnung dreht sich allein um das Streben nach Privateigentum (Geld) und das Schützen des Privateigentums (inzwischen durch Polizei und bürgerliche Gesetze). Sie legitimiert die Inbesitznahme und Ausbeutung von Ländern, Menschen und der Natur, und überhäuft die besonders erfolgreichen, kriminellen Ausbeuter dafür mit Ehrungen aller Art.

Che stehe uns bei

Die uralten Sieben Todsünden definieren die verderblichen, der menschlichen Gemeinschaft abträglichen Auswüchse unseres Verhaltens (interessanterweise fehlt hier der Mord) . . .

1. Hochmut (lateinisch: superbia) bzw. Stolz, Übermut und Eitelkeit – sich über andere zu erheben

2. Habgier / Geiz (lateinisch: avaritia) – nicht mit anderen zu teilen

3. Wollust (lateinisch: luxuria), worunter Begehren, Ausschweifungen und Genusssucht verstanden werden – andere zur eigenen Lust zu missbrauchen

4. Zorn / Wut / Jähzorn (lateinisch: ira) – andere zu kränken, demütigen, verletzten

5. Völlerei (lateinisch: gula), worunter Maßlosigkeit, Gefräßigkeit, aber auch Selbstsucht fallen – sich zum Schaden anderer alles einzuverleiben

6. Neid (lateinisch: invidia) wie Missgunst und Eifersucht – anderen etwas nicht zu gönnen

7. Trägheit (lateinisch: acedia) bzw. Faulheit, Ignoranz und Feigheit – nichts zu der Gemeinschaft beitragen, sondern auf deren Kosten zu leben

. . . sie reflektieren damit nichts anderes, als die Werte der vorgenannten gleichberechtigten, solidarischen Gemeinschaft. Die wir auf dem Papier in der BRD vermeintlich haben, von der wir in Wahrheit aber weit entfernt sind und uns, je mehr die Schere von Habenden und Habenichtsen auseinandergeht immer weiter entfernen.

(N.B. Eine Form des neuen Ablasshandels ist der Kauf von gefüllten Einkaufstüten für DIE TAFEL. Anstatt den Armen ein würdevolles Leben zu ermöglichen, indem z.B. deren Armut beendet wird, verlässt der Staat sich auf private Spenden (Almosen), die von Die Tafel mit staatlichem Wohlwollen an nachweislich Bedürftige verteilt werden, reduziert es doch die Belastungen für den öffentlichen Haushalt. Konzerne und der Lebensmittelhandel unterstützen dies, weil es gute PR liefert und eine steuerlich absetzbare Entsorgung von ablaufenden Lebensmitteln ermöglicht.)

Diese Zustände werden hingenommen, weil nur 8 Millionen Menschen in Deutschland als arm gelten, das ist ein Zehntel der Bevölkerung und noch weit entfernt, eine kritische Masse zu bilden. Der Mittelstand klammert sich trotz stetig schwindendem Vermögen an die Illusion, zu den Reichen zu gehören. Die tägliche Propaganda in den Medien und der Politik leistet ganze Arbeit.

Ein springender Punkt ist dabei die von Marketing und Werbung gezielt geförderte, weil absatzsteigernde Überhöhung der eigenen Person in unserer (Konsum-)Gesellschaft, die sich in ihren pathologischen Erscheinungsformen Narzissmus, Starkult und Kult des Ich äußert. Ein Blick auf die Influencerkultur, die Selfpromoter und Verkaufsförderer in den asozialen Medien veranschaulicht dies eindrucksvoll.

Frage: Was ist die Ursache von der Gleichung Geld = Status = Macht = Begehrenswert?

Antwort: Unsere biologische Ablaufprogramme, Überlebenstrieb und Arterhaltung (Fortpflanzung). Sie werden mit sogenannten gesellschaftlichen Werten – was wirklich zählt – aufgeladen, Geld = Überleben, reich = begehrenswert, d.h. viel Sex, und dadurch erstrebenswert.

Das Extrem ist der unverhältnismäßige, ja perverse persönliche Reichtum einiger weniger, der sich allein auf diesem elenden Recht auf Privatbesitz gründet. Superreiche wie Musk, Bezos, Gates und Co. sind tatsächlich mächtiger als die meisten Staaten der Erde. Aufgrund ihres ungeheuren Vermögens verkörpern sie de facto die Macht der Welt.

Der Kapitalismus beruht auf der alles verkehrenden Idee des Privateigentums, Vermögensbildung bedeutet nichts anderes, als Geld zu raffen, Privateigentum zum Schaden der Allgemeinheit anzuhäufen. Er versucht mittels eines auf jeder Ebene unserer Gesellschaft tobenden ideologischen Krieges, sämtliche Bereiche des gesellschaftlichen Lebens nach den Prinzipien des Kapitalismus zu organisieren – und hat dies weitestgehend auch schon realisiert.

(N.B. Jüngstes Beispiel des die Welt verschlingenden Systems: Milliardäre wie Bill Gates sind zentrale Figuren im Welternährungsprogramm der UN und dem Impfprogramm der Weltgesundheitsorganisation WHO. Sie behaupten allen Ernstes, die vom Kapitalismus erst geschaffenen Probleme mit kapitalistischen Lösungen, an denen sie selbstredend kräftig verdienen, zu überwinden. Das ist genauso schizophren, als würde ein Henker sich um die Wiederbelebung des soeben von ihm geköpften Menschen bemühen.)

Wenn Privatbesitz die Ursünde ist, dann ist seine Abschaffung und die damit verbundene radikale Enteignung der Milliardäre und Millionäre die naturgemäße Lösung. Jetzt schreien natürlich alle Idioten auf, die selbst hoffen, aufzusteigen, damit sie das verarmte Gesocks, dem sie entstammen, endlich hinter sich lassen und ebenfalls auf der Siegerseite stehen können. Lasst sie schreien.

Zusammengefasst: 1) Der wahre Sündenfall ist der Verlust der menschlichen Ur-Lebensform in sozialen, auf Zusammenarbeit angewiesenen Gemeinschaften Gleichberechtigter. 2) Die Erfindung des Privateigentum ist die Wurzel all unseres Übels und muss daher konsequent abgeschafft werden.

Zwei Gründe, um flott eine Handvoll Hallo-Wach-Pillen einzuwerfen, ihr dahin dämmernden, vom sinnlosen Konsum völlig erschöpften Zweifüßler. Auf zu den Waffen!

LINK:

LINK: über Milliardäre und ihr Unwesen . . .

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